Digitalisierung

    (Bild: zVg) Franz Grüter

    Innovationsweltmeister Schweiz
    Als ressourcenarmes Land haben wir schon früh verstanden, dass wir auf Wissen und Qualität setzen müssen. Nur so konnten wir unsere Volkswirtschaft international so gut positionieren. Unsere Hochschulen, KMUs und Grossfirmen haben mit Unternehmertum, Kreativität und Erfindergeist die Schweiz zu einem dynamischen Wirtschaftsstandort entwickelt. So kommt es nicht von ungefähr, dass wir im globalen Innovationsindex 2019 auf Platz 1 sind. Trotz des starken Schweizer Frankens, der hohen Lohnkosten und einem relativ kleinen Binnenmarkt haben unsere Unternehmen es geschafft, innovative Produkte zu entwickeln. Swiss Made Produkte geniessen hohes Ansehen, gerade auch im Ausland.

    Der nächste Schritt
    Damit wir weiterhin innovativ bleiben und qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anbieten können, dürfen wir das digitale Zeitalter nicht verschlafen. Die Digitalisierung hält Einzug in fast alle Arbeits- und Lebensbereiche. Es geht dabei nicht nur um Automatisierung, sondern zunehmend auch um die intelligente Vernetzung. Die Digitalisierung vereinfacht Prozesse. Es werden gigantische Datenmengen analysiert und interpretiert. Mittels Sensoren werden beispielsweise Bewegungsabläufe gemessen und robotergestützte Technologien ermöglichen hilfreiche Assistenzdienste. Fast jeder Industriezweig kann profitieren. Auch für die Nutzer werden neue, einfachere Anwendungen entstehen, etwa mit dem elektronischen Patientendossier, mit dem Ärzte auf ältere Befunde und Rezepte zugreifen. Gemäss dem SBB-Chef Andreas Meyer könnten 30 Prozent mehr Züge fahren, wenn alle Prozesse komplett digitalisiert plus digital gesteuert würden. Es gibt aber auch interessante Beispiele im gewerblichen Umfeld: Bäckereien, die grosse Detailhändler beliefern, schaffen es dank digital überwachten Abläufen die Fertigung und Lagerung zu optimieren und sparen so bis zu 10 Prozent Kosten ein.

    Digitalland Schweiz
    Die Schweiz ist in Sachen Digitalisierung gut aufgestellt. Wir haben die nötigen Netze und Rechenkapazitäten. Wir haben eine Industrie, die bereits stark investiert, und wir haben eine nicht unwesentliche Softwareindustrie, die abseits der breiten Öffentlichkeit floriert. Nahezu 200’000 Arbeitnehmende arbeiten schon heute im IT- und Telekom-Umfeld. Der Bedarf an Fachkräften wächst. Das ist ein positives Zeichen.

    Zukunftsweisende Rahmenbedingungen
    Um auch zukünftig international unsere Topstellung wahren zu können und die nächste industrielle Revolution nicht zu verpassen, brauchen wir kluge politische Rahmenbedingungen. Wir müssen der Wirtschaft Freiräume geben, um zu gedeihen. Regulierungen und Gesetze braucht es nur dort, wo Probleme bestehen. Wir brauchen starke Bildungsinstitutionen, die Fachkräfte ausbilden und einen innovativen Spirit mitgeben. Zudem ist ganz wichtig, dass wir Politiker haben, die ein Verständnis für Digitalisierung mitbringen und so die nötigen gesetzlichen Weichen richtig stellen. Nur so können wir Innovationsweltmeister bleiben.

    Franz Grüter

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