Eltern sein dagegen sehr…

    (Bilder: Polizei BL)

    Wer hat sich nicht schon freiwillig oder unfreiwillig mit den Wünschen, Anliegen und Gewohnheiten seiner heranwachsenden Kinder befasst? Da stellt man sich als pflichtbewusste und gewissenhafte Eltern vielleicht Fragen wie:

    • Mein Kind verlangt immerzu mehr Taschengeld: Was ist üblich?
    • Wie reagiere ich, wenn ich feststelle, dass mein Kind Alkohol trinkt oder kifft?
    • Wann soll mein Kind vom Spielen oder Ausgang nach Hause kommen?
    • Wie begleite ich mein Kind am besten bei der Nutzung des Internets? Welche Leitplanken setze ich ihm?

    Diese Alltagsthemen verlangen uns Eltern im Laufe der Zeit einiges an Energie, Durchhaltewillen, taktischem Geschick und Fürsorge ab. Kinder können ausdauernd sein, wenn es um die Erfüllung ihrer Ideen und Wünsche geht. Spielkameraden, Kolleginnen und Kollegen oder Mitschüler/innen, die dieses und jenes besitzen oder dürfen, spielen bei ihren Argumentationen eine wichtige Rolle. Da gerät man als Eltern rasch einmal in einen Erklärungsnotstand. Jedoch: ist das, was Kolleginnen oder Kollegen Ihres Kindes bereits für normal ansehen, wirklich auch dem Alter entsprechend und im Sinne der Entwicklung Ihres Kindes? Entsprechen die zeitlichen Freiheiten und das erhaltene Sackgeld der anderen einem heutigen Trend?

    Um Eltern und Erziehungsberechtigten bei der Beantwortung solcher Fragen zu unterstützen, haben wir vom Jugenddienst der Polizei Basel-Landschaft zusammen mit weiteren Fachstellen des Kantons einen Elternratgeber mit Tipps zu Themen wie Ausgang, Neue Medien, Alkohol, Tabak, Taschengeld sowie Partys erstellt. Unser Ziel war es, Ihnen mit den im Flyer enthaltenen Informationen Sicherheit zu geben, wenn ein nächstes Gespräch mit ihrem Kind zu einem der genannten Themen ansteht. Die einzelnen Beiträge sind im Flyer bewusst kurzgehalten. Wer weitergehende Informationen zu einem bestimmten Thema möchte, findet im Elternratgeber entsprechende Hinweise und Links. Grundsätzlich gilt: Begleiten Sie Ihr Kind mit wohlwollendem Interesse. Nehmen Sie sich Zeit, wenn Ihr Kind ein Anliegen hat, das es mit Ihnen besprechen möchte. Scheuen Sie sich umgekehrt nicht Ihr Kind anzusprechen, wenn Ihnen eine Verhaltensänderung auffällt oder gar Sorgen bereitet. Und ganz wichtig: Erheben Sie für sich selber nicht den Anspruch eine perfekte Mutter bzw. ein perfekter Vater zu sein. Das kann schnell zu einer Art Helikopter-Eltern-Dasein führen, indem die Kinder behütet und verwöhnt werden, ihnen jeder Wunsch erfüllt und alles Unerwünschte abgenommen wird. Helikopter-Eltern machen sich permanent Sorgen um die Sicherheit des Kindes. Solches Verhalten kann der gesunden Entwicklung des Kindes zu einer eigenständigen, selbstbestimmten und selbstbewussten Person entgegenwirken.

    Der Elternratgeber kann bei jedem Polizeiposten im Kanton Basel-Landschaft bezogen, im Internet auf der Polizeiseite unter Jugend / Prävention angeschaut oder als pdf-Datei heruntergeladen werden. Zudem finden Sie auf der Homepage der Polizei Basel-Landschaft unter der Rubrik Jugend viele weitere informative Seiten zu verschiedensten Themen sowie die nach Wohnort aufgelisteten Kontaktdaten Ihres Ansprechpartners beim Jugenddienst.

     

    Kurt Frei,
    Leiter Jugenddienst Polizei Basel-Landschaft

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