Gastro Baselland unterstützt Rino Zumbrunn

    Ein Baselbieter Koch an den SwissSkills

    Dass es nach einer Berufslehre noch nicht fertig ist mit Weiterbildung wissen inzwischen alle. Wer aber ambitioniert ist und sich mit den Besten seines Berufsfeldes in der Schweiz und international messen will, kann sich für die SwissSkills bewerben. Nach erfolgreichem Erklimmen der ersten Hürde öffnen sich die Türen in die weite Welt.

    (Bild: © Beat Eglin www.presstime.ch) Rino Zumbrunn trainiert für die SwissSkills

    Was ist SwissSkills?
    Ende Sommer treffen sich die besten jungen Berufsleute aus Handwerk, Industrie und Dienstleistung zu den zweiten zentralen Schweizer Berufsmeisterschaften in Bern. Vom 12. – 16. September 2018 werden 75 Berufsmeisterschaften ausgetragen und dem Publikum und interessierten Schülern 60 weitere Berufe demonstriert. Nur hier – und sonst nirgends auf der Welt – kann man sich von so vielen Berufen inspirieren lassen und diese an Ort und Stelle gleich noch selbst ausprobieren. SwissSkills wendet sich an Schüler, Lernende, Ausbildner, Eltern, Berufsfachleute und alle, die sich für diese Thematik interessieren.

    An der grössten Show der Berufswelt messen sich Berufsleute unter 22 Jahren aus der ganzen Schweiz. Alle haben das Ziel, einen Spitzenplatz zu erreichen, um Schweizer Meister zu werden und sich für die internationalen Berufsweltmeisterschaften zu qualifizieren. Selektioniert werden sie durch ihre Berufsverbände, welche Vorausscheidungen durchführen oder nach anderen Kriterien wie z.B. Zeugnisnoten entscheiden. Schon bei der ersten Durchführung vor vier Jahren zeigte sich, dass diese Berufsmeisterschaften ein ausgezeichnetes Karrieresprungbrett darstellen – vor allem für die Medaillengewinner. Erwartet werden 1100 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer und 150’000 Besucher.

    Ein Jungkoch aus dem Baselbiet
    Diesen Sommer schloss der 19-jährige Rino Zumbrunn seine dreijährige Lehre als Koch bei Brüderli Gastronomie mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Ab August trainiert er selbständig für die SwissSkills. Gastro Baselland stellt ihm dazu die Küche an der Verbandszentrale in Liestal zur Verfügung. Die Grösse der Arbeitsfläche und weitere Details passt Zumbrunn so weit wie möglich an die Bedingungen in Bern an. Trainiert wird mit richtigen Lebensmitteln, damit am Schluss auch jeder Handgriff sitzt. Das nötige Rüstzeug und Tipps von erfahrenen Profis holt er sich in verschiedenen Betrieben der Region. Dazu gehören das Stucki in Basel, die Traube in Trimbach, der Landgasthof in Diegten und Metzgereien, Konditoreien und Bäckereien. Für ihn ist dieses Intensivtraining von grosser Bedeutung, da er im Gegensatz zu seinen Konkurrenten ohne lange Berufserfahrung in den Wettbewerb geht.

    Inspiriert zur Teilnahme wurde er durch seinen Bruder Heiko, der vor zwei Jahren Schweizer Meister bei den Karosseriespenglern wurde. Bei den Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi holte er die Silbermedaille. Rino begleitete ihn an diese Konkurrenzen und kam rasch auf den Geschmack.

    Bewerben für die Teilnahme musste sich Zumbrunn im letzten November mit einem umfangreichen Dossier. Unterstützung bekam er durch seinen Coach Stefan Brügger, der ihm von Gastro Baselland zur Seite gestellt wird. Nach geduldigem Warten erhielt er im Mai die lang ersehnte Einladung zu einem Assessment. Dieses fand im Juni statt und die Freude über den positiven Entscheid war riesig. Er ist der einzige Baselbieter Koch, der sich qualifizieren konnte.

    Ausprobieren und trainieren
    Nur wenige Wochen bleiben ihm noch, um seine Rezepte zu verfeinern, zu kochen und auch um mögliche Kombinationen und Varianten zu testen. Dann gilt es ernst. Im ersten Durchgang (Viertelfinal) kochen sechs Personen gegeneinander. Verlangt werden Vorspeise, Hauptgang mit selbst ausgebeintem Lammgigot und einem Dessert. Neben klaren Vorgaben setzen die Prüfer auch nicht bekannte Beilagen auf den Menüplan. Dann sind Geschick und Improvisation gefragt. Die Gruppensieger kommen direkt ins Finale. Die Plätze 2, 3 und 4 haben noch eine Qualifikationsmöglichkeit über den Halbfinal.

    Zumbrunn bereitet sich mit Lektüre, TV, Coach und intensives Training auf seinen grossen Tag vor. An der Prüfung ist alles erlaubt, ausser «helfende Hände und Köpfe». Ein Rezeptbuch oder ein PC nützen aber wenig, denn deren Konsultation brauchen zu viel Zeit. Alles muss aus dem Kopf abgerufen werden können, und die Handgriffe müssen eingeübt sein und sitzen.

    Für Rino Zumbrunn geht es bei diesem Wettbewerb nicht um Geld, sondern um zusätzliche Erfahrung. Zudem sei es eine Ehrensache, zu den 12 Ausgewählten aus der ganzen Schweiz zu gehören. Unterstützung bekommt er von allen Seiten. Er sagt dazu: «Mir zeige, dass mir do im Baselbiet nit schlofe.»

    Beat Eglin

    Fotos + Filme:
    www.fotoshopper.ch

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