Nachhaltiger Tourismus als Antwort auf die Krise

    Der Tourismus in der Schweiz wurde von der Corona-Krise hart getroffen. Die Ausnahmesituation hat gezeigt, wie wichtig mehr Nachhaltigkeit für den Schweizer Tourismus ist, um die Branche widerstandsfähiger zu machen. Die Schweizer Pärke arbeiten seit Jahren in die Richtung eines nachhaltigen Tourismus und setzen sich dafür auch im Schweizer Tourismusverband STV ein.

    (Bild: ©Schweiz Tourismus – Bafu) Die Schweizer Pärke leben nachhaltiger Tourismus vor, hier der Naturpark Beverein.

    Die von der Corona-Krise durchgerüttelte Tourismusbranche war in den letzten Monaten Dauerthema. Die Krise hat deutlich gemacht, wie fragil die globale Mobilität und der globale Handel sind. Um den Schweizer Tourismus resilienter zu machen, braucht es eine Umstrukturierung hin zu mehr Nachhaltigkeit. Das Netzwerk Schweizer Pärke hat dafür folgende drei Handlungsachsen definiert:

    • Nachfrageförderung mit Schwerpunkt Schweizer Markt und Nachbarländer
    • Nachhaltige Mobilität durch Förderung des öffentlichen und Langsamverkehrs anstelle der Luftfahrt
    • Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe

    Diese Handlungsachsen erlauben es dem Schweizer Tourismus nicht nur, aktiv nachhaltige Lösungen für die Corona bedingten Probleme zu finden, sondern sind auch eine Chance für die Branche, umwelt- und klimaverträglicher zu werden. Das Netzwerk Schweizer Pärke engagiert sich im Schweizer Tourismusverband STV für diese Stossrichtung und ist sehr erfreut, dass die Tourismusbranche diesen Anliegen Rechnung trägt und so den Grundstein legt für eine nachhaltige Tourismuswirtschaft.

    Partnerschaften mit lokalen Anbietern
    In ihren Regionen setzen sich die Schweizer Pärke bereits seit Jahren für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus ein und vereinen dabei die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft. Kapital der Schweizer Pärke sind ihre Natur- und Kulturlandschaften von nationaler Bedeutung. Der Tourismus darf diese nicht gefährden, sondern soll zu deren Aufwertung beitragen. So werden die BesucherInnen für die wertvollen Naturräume sensibilisiert sowie die Verwendung lokaler Produkte, kurze Kreisläufe und sanfte Mobilität gefördert. Der Tourismus soll zudem der lokalen Bevölkerung dienen und gute Arbeitsbedingungen bieten. Um die Wertschöpfung in den Regionen zu erhöhen, sind schliesslich Partnerschaften mit lokalen Anbietern wie Wirten und Hoteliers, aber auch mit Landwirten und Verarbeitern von Lebensmitteln zentral.

    Ein gutes Beispiel ist die E-Bike-Tour «La Route Verte», die von Schaffhausen nach Genf durch sechs Regionale Naturpärke führt. Neben der sanften, umweltfreundlichen Fortbewegung mit dem E-Bike stehen die Sensibilisierung für Landschaft und Kultur, das Entdecken der regionalen Produkte sowie die Begegnung mit der lokalen Bevölkerung im Vordergrund.

    pd


    Die Schweizer Pärke

    Die Schweizer Pärke gehören zu den ursprünglichsten Natur- und Kulturlandschaften der Schweiz. Sie sind weitgehend intakte, vielfältige, natürliche oder vom Menschen naturnah gestaltete Lebensräume. Neben dem Schweizerischen Nationalpark im Engadin gibt es in der Schweiz drei weitere Kategorien von Pärken:

    1. Die Nationalpärke neuer Generation besitzen Kernzonen, in denen sich die Natur uneingeschränkt entfalten kann, und eine Umgebungszone, in welcher die Kulturlandschaft zum Zweck einer nachhaltigen Entwicklung naturnah bewirtschaftet und vor nachteiligen Eingriffen geschützt wird. Zurzeit gibt es in dieser Kategorie kein Projekt.
    2. Die Regionalen Naturpärke zeichnen sich durch hohe Natur- und Landschaftswerte aus. Hier werden Kulturlandschaften von hoher Qualität und biologischem Reichtum erhalten und die nachhaltig betriebene Wirtschaft gestärkt.
    3. Die Naturerlebnispärke liegen in der Nähe von Städten und bieten in ihren Kernzonen der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt unberührte Lebensräume zur dynamischen Entfaltung. In ihren Übergangszonen werden der Bevölkerung Naturerlebnisse ermöglicht.
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